Der Indikator wird berechnet als der Anteil der Summe der Deckungsanteile der heimischen Baumarten an der Gesamtdeckung aller Baumarten in der Baum- und Strauchschicht der Wälder NRWs.
In die Berechnung des Indikators gehen folgende in Nordrhein-Westfalen heimische Laubbaumarten ein: Rotbuche, Hainbuche, Trauben-Eiche, Stiel-Eiche, Winter-Linde, Sommer-Linde, Berg-Ulme, Flatter-Ulme, Feld-Ulme, Esche, Feld-Ahorn, Spitz-Ahorn (nur für das Bergland), Berg-Ahorn (nur für das Bergland), Schwarz-Erle, Sand-Birke, Moor-Birke, Schwarz-Pappel, Zitter-Pappel, Silber-Pappel, Sal-Weide, Silber-Weide, Bruch-Weide, Lorbeer-Weide, Hohe Weide, Traubenkirsche, Mehlbeere, Eberesche, Speierling, Elsbeere, Süß-Kirsche, Zwetschge, Kultur-Apfel, Wild-Apfel, Kultur-Birne, Wild-Birne.
Der Indikator ist nicht 1:1 mit den Aussagen der Landeswaldinventur 2014 zu den Baumartenanteilen vergleichbar, da darin die bedeckte Fläche von Baumarten bzw. Baumartengruppen erfasst wird und auch nicht-heimische Laubbaumarten einfließen.
Die Berechnungen erfolgen als Hochrechnung von Daten der Ökologischen Flächenstichprobe (ÖFS) NRW. Die ÖFS untersucht auf repräsentativen Stichprobenflächen den Zustand und die Entwicklung von Arten und Lebensräumen Nordrhein-Westfalens. Die Bewertung der Ergebnisse erfolgt anhand statistischer Verfahren, mit denen festgestellt wird, ob es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um tatsächliche Änderungen statt um Schwankungen in der Stichprobe handelt. Auch wenn eine Zeitreihe ansteigt oder abfällt, kann aus statistischer Sicht „kein Trend“ vorliegen, wenn die Zu- oder Abnahmen im Vergleich zum Schwankungsbereich des Trends zu gering ausfallen.
Für den Indikator werden mittels Anwendung statistischer Verfahren zwei Trendaussagen getroffen, die sich hinsichtlich des betrachteten Zeitraumes unterscheiden:
1. Trend über den gesamten Zeitraum seit Beginn der Messungen (2006-2021)
2. Zehn-Jahres-Trend (2012-2021)
Die Trendbewertung und Signifikanzprüfung erfolgt nach der Methode des Umweltbundesamtes für die Indikatoren des Monitoringberichtes zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (Meyer 2018, Umweltbundesamt 2019a und b). Es handelt sich um eine standardisierte Methodik der Indikatorbewertung.
Identifiziert werden bei der Betrachtung der gesamten Zeitreihe (2006 bis 2021) sowohl steigende und fallende Trends als auch quadratische Trends (zum Teil mit einer Trendumkehr). Folgende Trendaussagen sind dabei möglich:
- Steigender Trend
- Fallender Trend
- Steigender quadratischer Trend
- Fallender quadratischer Trend
- Trend mit Trendumkehr (zuerst fallend, dann steigend)
- Trend mit Trendumkehr (zuerst steigend, dann fallend)
- Kein Trend
Die Ermittlung quadratischer Trends ist aus mathematischen Gründen für einen Zeitraum von zehn Jahren nicht sinnvoll. Daher werden für den Zehn-Jahres-Trend ausschließlich lineare Trends berechnet. Folgende Trendaussagen sind möglich:
- Steigender Trend
- Fallender Trend
- Kein Trend
Die Aussage „kein Trend“ bedeutet, dass aus statistischer Sicht nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit von einer tatsächlichen Veränderung ausgegangen werden kann. Die Werte des Indikators ändern sich in diesem Fall im Vergleich zum Schwankungsbereich des Trends zu geringfügig.
Literaturangaben:
Meyer, M. (2018): Quantitative Bewertung von Umweltindikatoren. Handbuch zur fachgerechten Bedienung der Anwendung. Hg. v. Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH. Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH. Osnabrück (GWS Discussion Paper Series).
Umweltbundesamt (2019a): Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel. Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe Anpassungsstrategie der Bundesregierung. Umweltbundesamt. Dessau-Roßlau.
Umweltbundesamt (2019b): Quantitative Bewertung von Umweltindikatoren. UBA Texte 37/2019. Umweltbundesamt. Dessau-Roßlau.